Es ist wieder so weit. Nach sieben Wochen intensiver Vorbereitung beginnt die erste Saison nach der Restrukturierung 2018/19 in Düsseldorf. Das bedeutet jetzt für uns, daß die Mannschaft aus drei Jahrgängen besteht und kann sich die Aufstellung jede Woche ändert. Eine echte Herausforderung für alle Beteiligten. Am Mittwoch fand traditionell vor dem Deutschen Theater in Berlin-Mitte die feierliche Trikotübergabe statt. Nach einem ausgiebigen Essen erhielt jeder Spieler mit einer Kurzeinschätzung feierlich sein Trikot und am Ende schwor sich die Mannschaft auf die Saison ein.
Zu meiner Freude fand die Mannschaft nach der langen Busfahrt schnell ins Spiel. Über taktische Disziplin erarbeitete sie sich gute Spielanteile und konnte beim Gegner Druck aufbauen. So gelang in der 18. Minute auf Vorlage von Tjalf Deichmann Oleg Tschwanow die Führung zum 1:0. Mit diesem Ergebnis und einer sichtlich zufriedenen Mannschaft ging es in die erste Pause. Hier gaben wir noch einige taktische hinweise und motivierten sie, auf dem eingeschlagenen Weg zu bleiben.
Es sah alles gut aus. In der 24. und 28. Min erzielte Leon Steinberger im sehenswerten Zusammenspiel mit Kevin Handschuh sowie erneut Tjalf Deichmann die 3:0-Führung. Da gerade auch das dritte Tor sehr sehenswert war, war die Mannschaft sehr euphorisch. Die Konzentration ließ allerdings nach und so gelang Düsseldorf bereits im nächsten Wechsel der erste Treffer zum 1:3. Wir versuchten die Mannschaft zu beruhigen, aber es ging ein regelrechter Riss durch die Mannschaft. Die taktische Disziplin ging verloren, durch Einzelaktionen gab es eine krasse Fehlerhäufung und die positive Stimmung ging Zusehens verloren. Die Folge war, daß es in der 33. Minute 3:3 stand. So ist eben Eishockey. Es gelang zumindest, das 3:3 in die zweite Pause zu bringen.
Hier versuchten wir, die Mannschaft aufzubauen und erinnerten sie an ihre Qualitäten und Tugenden und das Spiel war ja noch offen. Die Eisbären fanden wieder den Rhythmus, aber Düsseldorf war bissig und hielt dagegen. Es wurde noch mal sehr intensiv, die Spielanteile und Torabschlüsse waren verteilt. Aber die Souveränität kam nicht mehr zum Tragen. Am Ende entschied wieder die Disziplin. Eine unnötige Strafe in der 58. nutze Düsseldorf zur 4:3-Führung. 90 Sekunden vor dem Ende bei einem Bully im gegnerischen Drittel nahmen wir eine Auszeit, erklärten die Aufstellung und ersetzten den Torwart durch einen sechsten Feldspieler. Trotz Bullygewinn und sicherem Puckbesitz und einem Torabschluss gelang der Ausgleich nicht. Stattdessen nutzte Düsseldorf kurz vor Spielende mit einem Break-out die Chance zum 5:3.
Fazit: Ein Spiel dauert 60 Minuten und Emotionen sollte man kontrollieren. Ohne Respekt, Demut und Bescheidenheit wird man nur Zweiter und lässt sich am Ende vom Gegner demütigen.
Für das Sonntagspiel hatte man sich viel vorgenommen und startete wieder mit viel Elan und vielen Chancen. Nutzen konnte man von diesen jedoch nur eine Möglichkeit durch Oleg Tschwanow. Und wie es eben so ist, kurz vor Drittelende nutzte der Gegner eine seiner wenigen Chancen und erzielte in Überzahl den zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften Ausgleich.
In den beiden folgenden Dritteln war das Spiel ausgeglichener und beide Torhüter hatten gut zu tun und Düsseldorf ging effektiver mit seinen Möglichkeiten um. Den 2:3-Rückstand nach dem 2.Drittel konnten die Juniors trotz bester Chancen im Schlußabschnitt nicht egalisieren. Zwar überstand man zwischendurch auch eine 5-minütige Unterzahl und war in den letzten Minuten quasi nur noch im Drittel des Gegners unterwegs, aber ein Tor wollte einfach nicht mehr fallen.
Letztlich verbleibt für das Wochenende, daß sich die Mannschaft nicht durchgängig gut präsentierte und noch einen weiten Weg vor sich hat. Am kommenden Wochenende gegen Weißwasser muss die Mannschaft nun unbedingt die volle Punktzahl einfahren, will man im Rennen um einen der ersten drei Plätze, welche die Teilnahme am Endturnier garantieren, nicht frühzeitig ins Hintertreffen geraten.
Wünsche allen noch einen schönen Sonntag, guten Start in die Woche und verbleibe mit besten Grüßen.
Andreas Gensel