Saisonende für die Eisbärinnen

Nach einer 1:6-Niederlage vor rund 250 Zuschauenden im dritten Playoff-Halbfinalspiel gegen den HK Budapest am Samstagabend ist für das Frauenteam der Eisbären die Saison beendet. Die anderen beiden Spiele der Best-of-5-Serie hatten die Spielerinnen um Kapitänin Anna-Maria Nickisch mit 0:3 und 3:4 verloren. Das junge Hohenschönhausener Team hat wertvolle Erfahrungen in der Serie gesammelt, die es mit in die kommende Saison nehmen wird.

Stürmerin Anastasia Gruß erkämpfte sich den Puck mit einem starken Körpereinsatz im gegnerischen Drittel, zog zum Tor, hatte Torhüterin Zsofia Toth schon verladen und setzte den Puck mit der Rückhand an den linken Pfosten. Das war beim Stand von 0:0 in Spielminute neun die größte Chance des Spiels bis dato. Vor allem war es die Chance für die Gastgeberinnen, erstmals in der Halbfinalserie in Führung zu gehen. Sich für die schweren kommenden 50 Minuten ein bisschen Selbstvertrauen zu holen. Das gelang aber nicht. Ein paar Zentimeter waren es, die schlussendlich fehlten.

„Wir wollten kompakt und druckvoll loslegen, uns die Scheiben im Forecheck erarbeiten. Das ist uns in den ersten zehn Minuten super gelungen“, sagte Cheftrainer Phillip Richter vom Eisbären Frauenteam hinterher. „Wir konnten uns aber dafür nicht belohnen und im Gegenzug reichte Budapest eine halbe Chance zum Tor. Das zerrt an den Nerven unserer jungen Mannschaft.“

Die beiden Topscorerinnen der Deutschen Frauen-Eishockey Liga (DFEL) und des ungarischen Teams, das im ersten Jahr in der Liga mitspielt, entschieden die Richtung der Partie durch Treffer in der 14., 17. und 21. Spielminute früh. Madeline Leidt und Hayley Williams konnten von den Eisbärinnen nicht gestoppt werden. Leidt hatte am Ende mit drei Treffern einen Hattrick auf dem Konto, Williams steuerte zwei Tore bei. Den sechsten Schuss ins Eisbären-Tor verwandelte die kanadische Verteidigerin Lindsey Donovan.

Die Berlinerinnen warfen alles ins Match, aber es waren immer wieder die Gäste, denen durchaus auch glückliche Tore gelangen. Den Ehrentreffer für die Gastgeberinnen steuerte die schon erwähnte Anastasia Gruß kurz vor Ende des Mitteldrittels zum zwischenzeitlichen 1:5 bei. Nach starkem Zuspiel von Kapitänin Anna-Maria Nickisch drehte sie sich clever und traf mit der Rückhand flach aus Nahdistanz.

„Wir sind gegen eine Budapester Mannschaft ausgeschieden, die sofort in der Lage war, von Hauptrunde auf Playoffs umzuschalten“, analysierte Coach Richter das Ausscheiden seines Teams. „Um das zu können, braucht man Erfahrung. Das ist das Einzige, was man nicht kaufen kann, die muss man machen.“

Richter musste einige sehr enttäuschte Spielerinnen nach dem Match wieder aufrichten und konnte der Saison, vor allem der besten Hauptrunde in der Geschichte der Eisbären Frauenabteilung mit Rang drei viel Positives abgewinnen.

„Wir müssen uns diese Kaltschnäuzigkeit aneignen“, sagt Richter und weiß, dass dies bei den vielen talentierten, aber teilweise doch sehr jungen Spielerinnen im Team der Hohenschönhausenerinnen ein paar Spielzeiten dauern kann.

Die Spielerinnen wurden weit nach Spielende mit lauten aufmunternden Sprechchören von den Fans in die Sommerpause verabschiedet. Die meisten konnten dann nach dem Spiel schon wieder lächeln, zum Lachen fehlten nur wenige Zentimeter.

Die Eisbärinnen bedanken sich bei Euch für die Unterstützung in der Saison 2024/25 und hoffen, dass wir uns alle Ende August/Anfang September zum Start der neuen Spielzeit wiedersehen werden.

eisbaeren juniors shop