Trotz einer Niederlage am Sonntag ist die Stimmung bei den Eishockey-Frauen gut.
Eine Frage an Profi- bzw. Leistungssporttreibende kann man sich eigentlich immer selbst beantworten. Sie lautet: “Wie geht’s?” Ihre Beantwortung hängt direkt mit dem letzten Wettkampf oder Spiel der befragten Person zusammen. Die Wahrscheinlichkeit, der Replik “gut” ist bei Siegen naturgemäß wesentlich größer als bei Niederlagen. Bei den Eisbärinnen ist das ein klein wenig anders.
“Im großen und ganzen können wir sehr zufrieden sein mit den Ergebnissen am Wochenende. Vor allem, da unser Kader dieses Wochenende doch auch dezimiert war und Stammkräfte gefehlt haben”, sagte Interims-Kapitänin Korinna Fiedler nach dem Doppelpack gegen die Mad Dogs Mannheim.
Während die Berlinerinnen am Sonnabend in der Deutschen Frauen-Eishockey Liga (DFEL) einen 4:3-Verlängerungserfolg feierten, unterlagen sie den Gästen aus der Kurpfalz am Sonntag knapp mit 1:2. In mindestens einem Spiel fehlten am Wochenende Kapitänin und Torschützenkönigin Anna-Maria Nickisch, U18-Nationalspielerin Felicitas Bergmann und die kanadische Erst-Reihen-Stürmerin Tamina Kehler. Mit den zwei gewonnen Punkten bauten sie den Vorsprung auf Nicht-Playoff-Rang fünf auf zehn Punkte aus. Sicher war auch deshalb die Laune am Sonntagabend ganz entgegensetzt zu der, nach einer Niederlage.
Das Samstagsspiel hatte Berlins Topscorerin Ashley Stratton nach wechselnden Führungen in der Overtime entschieden. Zudem trafen Thea Bartell, Anastasia Gruß und Frida Geyer ins Tor der Mannheimerinnen. Die 17-jährige Verteidigerin Geyer erzielte dabei im 41. DFEL-Spiel ihren ersten Treffer überhaupt. Am Sonntag gingen die Gastgeberinnen ebenfalls in Führung. Die Kanadierin Stratton traf erneut. Mannheim aber schlug diesmal noch energischer zurück und konnte die erneut starke Sara Brammen im Berliner Kasten zweimal bezwingen.
“Für mich sind das nicht nur zwei Punkte am Wochenende, sondern drei Siege aus vier Spielen gegen den Vizemeister”, sagt Cheftrainer Phillip Richter in Anspielung auf die zwei glatten Auswärtssiege in Mannheim zu Saisonbeginn. “Es gibt überhaupt keinen Grund, traurig zu sein oder mit hängenden Schultern rauszugehen.”
Vor der Weihnachtspause stehen für die Hohenschönhausenerinnen am kommenden Wochenende noch zwei Partien bei den zweitplatzierten Ingolstädterinnen auf dem Programm. “Gegen die größeren Teams ziehen wir uns eher zurück, spielen geduldig und wollen im Umschaltspiel zuschlagen. Da haben wir am Samstag eindrucksvoll bewiesen, dass wir das können”, hatte Coach Richter über analysiert. Damit ist der Plan zum Jahresabschluss in der Liga klar definiert.
Stimmen zum Wochenende
Cheftrainer Phillip Richter:
“Für mich sind das nicht nur zwei Punkte am Wochenende, sondern drei Siege aus vier Spielen gegen den Vizemeister. Wenn man das so sieht, in Verbindung mit den personellen Möglichkeiten, die wir dieses Wochenende hatten, muss man dem Team ein großes Kompliment machen. Der Charakter, die Einstellung stimmt. Auch nach zwei Gegentoren im Mitteldrittel sind wir am Sonntag nicht eingebrochen, haben weitergespielt und sind noch zu zwei hochkarätigen Chancen gekommen. Es gibt überhaupt keinen Grund, traurig zu sein oder mit hängenden Schultern rauszugehen.”
“Grundsätzlich ist in den meisten der Spiele in diesem Jahr für uns das Ziel zu lernen, was Defensiveishockey ist und wie man Spiele gewinnt. Das gelingt im Regelfall, wenn man wenig Tore bekommt. Man gewinnt selten 9:8, eher 2:1. Insofern sind wir, vor allem gegen die Top 3 der Liga, Memmingen, Ingolstadt und Mannheim, darauf eingestellt, eher defensiv zu agieren, gegen andere Teams, Bergkamen, Planegg, Amsterdam, versuchen wir die Spielverantwortung zu übernehmen und auch in der Spielgestaltung tätig zu werden.
Gegen die größeren Teams aber, ziehen wir uns eher zurück, spielen geduldig und wollen im Umschaltspiel zuschlagen. Da haben wir am Samstag eindrucksvoll bewiesen, dass wir das können.”
Interims-Kapitänin Korinna Fiedler:
“Im großen und ganzen können wir sehr zufrieden sein mit den Ergebnissen am Wochenende. Vor allem, da unser Kader dieses Wochenende doch auch dezimiert war und Stammkräfte gefehlt haben.
Natürlich wären zwei Siege nochmal schöner gewesen, allerdings hat man an beiden Spieltagen gezeigt, dass wir als Mannschaft gut funktionieren und mit Herz gespielt haben.
Gerade im Samstagsspiel konnte man sehen, mit wie viel Engagement jede einzelne bis zum Schluss gekämpft hat, wodurch wir uns dann auch den Sieg in der Verlängerung holen konnten.
Am Sonntag haben wir dann leider nicht gewonnen, jedoch finde ich, haben wir auch da ein sehr gutes Spiel von unserer Seite präsentiert. Alles in allem bin ich sehr stolz auf die Mädels und ihre Leistung.
Auch im Hinblick auf einen möglichen Einzug in die Playoffs waren die zwei Punkte nochmal sehr wichtig, um den Abstand zum 5. Platz wieder ein Stück auszubauen.”