Es dauerte insgesamt 96 Minuten und 42 Sekunden ehe die Torhüterin der Eisbärinnen, Sara Brammen, erstmals im Trikot ihres neuen Vereins in der Deutschen Frauen-Eishockey Liga (DFEL) bezwungen werden konnte. Nach einem Shutout (Spiel ohne Gegentor) in ihrem ersten Einsatz zeigte die 18-Jährige auch in ihrem zweiten Spiel eine starke Leistung und hielt ihr Team, ebenso wie Karmen Lasis am Vortag, richtig lange im Spiel.
Trotz herausragender Torhüterinnen und einer überzeugenden Teamleistung mussten sich die Eisbärinnen am Wochenende den amtierenden Meisterinnen aus Memmingen geschlagen geben. Die Ergebnisse waren mit 3:4 und 1:3 allerdings wesentlich knapper als erwartet.
“Ich hatte viel zu tun, deswegen war es ein gutes Spiel für mich und ein schönes Erlebnis”, sagte Brammen hinterher über ihr Heimdebüt im Wellblechpalast. Sie hinterließ bei den Fans auf jeden Fall bleibenden Eindruck. Vor allem mit dieser einer Parade in der siebten Spielminute, in der sie Nationalstürmerin Nicola Eisenschmid dazu brachte, sich verzweifelt an den Kopf zu fassen.
“Es war ne Überzahlsituation für Memmingen, 3 gegen 1 oder 3 gegen 2, von der Seite hat die eine Spielerin dann nach unten gegen meine Schiene geschossen auf die weite Seite, dann ging der Abpraller raus und die Stürmerin stand frei, dann bin ich halt rüber und hab den gehalten”, beschrieb die Iserlohnerin unaufgeregt die Szene des Tages.
Cheftrainer Phillip Richter zeigte sich nach dem Wochenende zufrieden: “Als erstes muss ich dem Team ein Kompliment machen, Respekt zollen für die zweimal 60 Minuten, in denen sie bis zum Schluss Gas gegeben haben. Über beide Tage hat sich das Spiel erst in den letzten Minuten entschieden. Punkte haben wir leider an diesem Wochenende nicht mitgenommen, aber ganz viel in der Entwicklung. Damit können wir die Hinrunde positiv abschließen.”
Die Eisbärinnen stehen nach zwölf absolvierten Spielen mit 18 Punkten auf Rang. Um diesen Playoff-Platz auch bis zum Ende der Saison zu verteidigen, hofft Richter weiterhin auf einen komplett gesunden Kader und denkt vor allem auch an den mentalen Aspekt im Eishockey. “Entscheidend wird sein, dass wir die Stimmung hochhalten können.”
Auf das nächste Liga-Heimspiel freuen sich die Eisbärinnen jedenfalls schon jetzt. Erstmals dürfen sie am 18. November um 15 Uhr gegen den EC Bergkamen in der Mercedes-Benz Arena spielen.