Freitagmittag- Berlin Ostbahnhof – 20 Eisbären Juniors machten sich auf den Weg in die SAP Arena zu Mannheim.
Die Jungadler hatten zum 36. traditionellen Faschingsturnier eingeladen ….
Zwischen uns und dem Pokal standen 630 km und im besten Fall 9 Spiele in einem sehr gut besetzten Turnier.
Somit setzte sich der ICE mit uns an Bord in Bewegung Richtung Kur Pfalz. Im Zug wurden wir mehrfach freundlich von anderen Reisenden angesprochen – immer verbunden mit vielen guten Wünschen für unser Turnier. Vielleicht sollte das ein gutes Omen sein?! Gut in Mannheim angekommen, bezogen wir unsere Zimmer, um danach einen kurzen Abstecher an den Rhein zu machen, bevor es für alle in die Betten ging, da die bevorstehende Nacht nicht alle zu lang wird. Hochmotiviert wurden alle Bären früh morgens geweckt und keinem war die kurze Nacht anzumerken. Die Freude und Aufregung überflügelte alles.
Ein wenig gedämpft würde diese Freude über ein nicht vorhandenes Frühstück. Hier mussten wir auf Lunchpakete zurückgreifen und diese in der Lobby essen.
Danach ging es endlich zur SAP Arena um 8.45 Uhr sollten auch wir starten. Dort angekommen wartete eine unglaublich toll bestückte Kabine auf uns – an dieser Stelle vielen Dank an Paul, der unsere Hockeytaschen gefahren und die Kabine für uns eingerichtet hat.
Bei den großen Bären kann es nicht besser aussehen! Ja, auch an diesem Tag wieder Boom Box an und dann ab zum Warm up, bevor die Kids aus Augsburg auf uns warteten. Vor dem Spiel gab es durch unsere beiden Trainer, wie fast immer eine sehr gute
Ansprache und Einstimmung in das Turnier, somit war es dann soweit: 8.45 Uhr – Start für uns.
Wie wir halt so sind… holperten wir zuerst einmal mehr schlecht als recht durch die ersten 2 x 18 Minuten Spielzeit.
Wir brauchen immer etwas um anzukommen. Was unserer Motivation aber kein Abbruch tat. Kurze Pause bevor es dann gleich gegen den Gastgeber auf das Eis gehen sollte. Mannheim blau sollte der nächste Gradmesser für uns werden.
Mannheim startete sofort richtig durch und hat kein Zweifel an ihrer Entschlossenheit gelassen. Aber auch der Eisbären Express hatte Fahrt aufgenommen und wusste dagegen zu halten. Beide Mannschaften konnte auf ein sehr gutes Spiel zurückblicken, in dem keiner dem anderen auch nur ein Zentimeter schenkte.
Nach diesem Spiel war zuerst einmal Mittagessen für uns angesagt. Hier wurden wir sehr lecker verwöhnt. Relativ ausgelassen und total entspannt wollten wir die Zeit bis zum nächsten Spiel überbrücken. Bis… ja bis ein anderer Trainer uns fragte, ob wir nicht in 10 Minuten unser nächstes Spiel hätten?! Und JA: ….er hatte Recht und wir die falsche Zeit im Kopf. Jetzt gab es ein Kabinen Express beim Anziehen. Was will man schreiben – wir haben einfach super Kids und so waren alle, wenn auch spontan rechtzeitig auf dem Eis, um den Kids aus Kaufbeuren zu zeigen was wir können. Natürlich versuchte Kaufbeuren das Gleiche. Somit war auch das ein super spannendes Spiel gegen die Jokers. Die Zuschauer haben hier nicht viele Tore gesehen aber dafür schönes Hockey.
Nach einer nur sehr, sehr kurzen Pause von einigen Minuten sollte es für die Juniors auch schon weitergehen. Die zweite
Mannschaft der Gastgeber war unser nächster Gegner. Hier haben unsere Berliner Kids kein Zweifel daran gelassen,
wo die Reise hingehen soll – ins Finale. An dieser Stelle geht noch ein MEGA Dankeschön an unsere kleine aber sehr
feine Fan Base raus. Hier wurde gerufen – geklatscht – getrötet, was das Zeug gehalten hält.Angeblich soll die Trommel so hart beansprucht worden sein – das die Hände bandagiert werden mussten – das ist mal Einsatz!!!
Um 15 Uhr wartete dann die Mannschaft rechts vom Rhein auf uns – passend zum Fasching. Dass mit dieser auch nicht zu spaßen war, wurde hier schnell klar. Den Karneval haben die Junghaie zu Hause gelassen.
Es war ein wie immer tolles und hochspannendes Spiel gegen die Kids vom Rhein.
Danach wechselte der Faschingsumzug auf die die linke Seite vom Rhein und die DEG gab ein Stell dich ein. Das auch diese Mannschaft nicht zum Spaß dort war, wurde uns auch hier schnell klar. In einem hochklassigen Spiel konnten wir die erste Hälfte für uns entscheiden. In der zweiten Hälfte hatte unser Coach zum Schluss sogar den Goalie für einen fünften Spieler gezogen.
Was für eine Spannung ein Empty Goal geben kann….wir konnten uns mit einem Tor belohnen, so dass die zweite Spielzeit
unentschieden ausging. In unserem Abendspiel und auch letzten Spiel für diesen Tag sollten wir es noch mit den Niederbayern zu tun bekommen. Der immer sehr gut spielende Deggendorfer SC wartet noch. Es war zu sehen und zu spüren, dass bei allen Kids die Luft raus war.
Ein sehr langer und anstrengender Tag lag hinter allen Spielern. Für beide Mannschaften hieß es noch einmal die letzten Kräfte mobilisieren und los ging es den Puck jagen. Die erste Halbzeit konnten wir für uns entscheiden, bei der zweiten Halbzeit
waren die Berliner Beine doch etwas schwerer als die bayrischen Waden. Auch das Ziehen unseres Goalies für einen weiteren Spieler – konnte nicht mehr zu einem Sieg beisteuern. Machte aber nix – eines konnte uns keiner mehr nehmen:
den ersten Tabellenplatz der Vorrunde, dicht gefolgt von Köln und Mannheim jeweils mit einem Punkt weniger.
Zum Abschluss des tollen Turniertages gab es für unsere 20 hungrigen Bären noch eine Kabinen Pizza, bevor wir durch unsere Fan Base in unsere Jugendherberge geshuttlet wurden. Hier wollten alle nur noch ins Bett.
Nach einer kurzen Nacht fiel unseren Bären das Aufstehen trotzdem sehr leicht und man merkte auch schon am frühen
Morgen: es liegt was in der Luft. Leider wurde dies durch das Thema Frühstück bzw. nicht vorhandene Frühstück
in unserer Jugendherberge stark getrübt. Auf dem Weg in die SAP Arena wurden die Gastgeber kontaktiert.
Hockey ist manchmal doch wie eine große Familie, so wurde uns in der Kabine bei diesem „Problem“ geholfen – lieben Dank noch
einmal an die tollen Adler BetreuerInnen.
Da standen wir nun: also ein „Haufen“ von 20 Bären Kinder mit ihren Trainern und der den Betreuern.
Ein bunter „Haufen“ waren wir… aber ein „Haufen“, der von Spiel zu Spiel, von Minute zu Minute in der Kabine, auf und neben dem Eis zu einem unglaublichen Team zusammengewachsen sind.Zu einem Team zwischen welchem kein Blatt mehr passte. Eine Einheit, eine Masse, ein Team – einfach unglaublich.
Und dieser „Haufen“ Hockey Kids aus Berlin hatte jetzt nur noch ein Ziel: das FINALE.
Dieses Ziel hatte aber auch Deggendorf. Jetzt war klar: Kopf frei bekommen und auf zur Puck Jagd.
Es war kein Kraut gegen die Berliner Schlittschuhläufer an diesem Tag gewachsen. Vielleicht war es ja, dass etwas klein ausgefallene Frühstück, vielleicht war es der kurze Schlaf, vielleicht war es der wirklich sehr gute Gegner im Halbfinale oder
vielleicht war es der unbändige Siegeswille ins Finale einzuziehen, was unsere Kinder auch an diesem Sonntag wieder zu wirklich schönen Hockey angetrieben hat. Unseren beiden Trainern muss das Herz aufgegangen sein, als sie, dass alles
gesehen haben. Dieser Wille hielt von der ersten bis zur letzten Minute an und so war es dann soweit: mit der Schlusssirene war es klar: Finale wir sind dabei! Auf dem anderen Spielfeld entschied sich derweil in dem Spiel Mannheim vs. Köln, wer gegen uns im Finale spielt und wie konnte es fast schon anders sein:
unser Finalgegner waren die Kölner Junghaie.
Bevor es soweit sein sollte, gab es noch eine Pause für uns. Kräfte sammeln, Kopf frei bekommen und volle Konzentration auf das was bevorstand. Nach einer sehr emotionalen Kabinenansprache durch unsere Trainer und der vielleicht wichtigsten Aktion der letzten 24 Stunden – wir haben nämlich die Trikotfarbe von weiß auf blau gewechselt (es soll keiner sagen wir sind abergläubisch) bahnten sich die Eisbären Juniors den Weg zum Eis.
Es war alles angerichtet, was ein Finale benötigt, gute Stimmung auf den Rängen und heiße Kids aufEis. Auf beiden Seiten war die Anspannung zu spüren – oder anders gesagt Deutscher U11 Meister gegen den Vizemeister! Hockey Herz was möchtest Du mehr an so einem Tag. Es war erneut das Finale, welches vor 14 Tagen beim U11 DEL Cup in Augsburg ausgetragen wurde.
Die Ränge feuerten unsere Bären mächtig an und es gab doch tatsächlich so manch andere Mannschaft, von welchen Dynamorufe zu hören waren :-).
Als der Puck vom Unparteiischen auf das Eis geworfen wurde und das Finale damit eröffnet wurde, war etwas zu spüren, was von den Eisbären Kids ausging – das Momentum war auf unserer Seite. Die Berliner legten los, als wenn es kein Morgen geben würde. Beide Mannschaften jagten dem Puck über das Eis, das es eine wahre Freude war undso mancher Trainer ist hier ins Schwärmen gekommen über das was geboten wurde.
Es war ein Finalspiel, welches diesen Namen zu recht verdient hat. Da es aber immer nur ein Sieger geben kann, war dieser an diesem Tag aus der Hauptstadt.
Mit dem Abpfiff flogen die Schläger, Helme und Handschuhe der Berliner aufs Eis. Die Freude war unglaublich groß und hatte sich in allen Facetten entladen. Gleichzeitig war die Enttäuschung bei Köln zu sehen, nach einem wirklich tollen
Spiel nicht als Sieger vom Eis zugehen. Bei der Siegerehrung zeigten sich die Junghaie als tolle Sportler und gratulierten den Berlinern zum Sieg.
Vom Mannheimer Hauptbahnhof führte uns der Weg im ICE zurück nach Berlin. Bei einem Halt in Wolfsburg konnten wir noch aus dem Zug mitgereisten Fans zuwinken, welche beim Auswärtsspiel unserer DEL Mannschaft dabei waren.
Angekommen in Berlin wurden wir von unseren größten Fans schon erwartet: Unsere Eltern, Geschwister, Oma und Opas, die uns einen unglaublichen Empfang am Gleis bereiteten. Wir wurden mit Musik, Wunderkerzen, Trommel und Fahnen
begrüßt. Viele der Eltern und Familie konnten Dank Andreas unseren Siegeszug in Mannheim über Live Stream mitverfolgen und nun abends ihre Helden und Heldinnen endlich in den Arm nehmen. So endet womit zum Start des Wochenendes keiner gerechnet hätte – ein „Haufen“ Hockey Kids aus dem Welli, holte den Pokal nach Berlin.
Vielen Dank an unsere Kids für das, was ihr dort geleistet habt.
Es war für die Trainer und Betreuer ein tolles und auch besonderes Erlebnis euch dabei zu begleiten.
Vielen Dank an alle unsere wirklich tollen Gegner, für die mega Spiele und die tolle Zeit auf und zum Teil neben dem Eis.
Ein besonderer Dank geht an alle helfenden und immer freundlichen Hände in Mannheim: ihr wart tolle Gastgeber und habt ein sensationelles Turnier durchgeführt. Wir kommen gern wieder!
R.A.