Nach ihrem vierten Spielwochenende in der Deutschen Frauen-Eishockey Liga (DFEL) liegen die Eisbärinnen auf Rang 1 und auf Rang 2. Nein, nicht in der regulären Tabelle, die die Teams nach Punkten, die sich aus Siegen und Niederlagen ergeben, einordnet. Die Berliner Eishockeyspielerinnen führen die Wertung der Powerplay-Effizienz mit 28,6 Prozent genutzen Überzahlspielen an und liegen beim Penalty-Killing, der Quote, wie viele Gegentore sie in eigener Unterzahl zugelassen haben, mit 93,3 Prozent auf Rang 2.
Zwei sehr positive Zahlen, die aber dennoch nicht darüber hinwegtäuschen können, dass die haushohen Favoritinnen auf den Meistertitel in dieser Saison vom ECDC Memmingen am vergangenen Wochenende eine Nummer zu groß waren. Während am Samstag nach einem 0:4-Rückstand im Mittelabschnitt (Tore für Memmingen durch: Kluge (2), Häckelsmiller, Sabautzki, Hulst) die Mädels von Chefcoach Daniel Bartell und Co-Trainerin Kathrin Fring noch mal alles reinwarfen, durch Maya Stöbers ersten DFEL-Treffer (!) und das 2:4 von der wieder genesenen Annabella Sterzik verkürzten, um dann doch 2:5 zu unterliegen. War es am Sonntag nach einem Hattrick von Memmingens neuer Import-Spielerin Alyssa Hulst, jeweils einem Treffer der Ex-Eisbärinnen Laura Kluge und Theresa Knutson sowie Toren von Kathi Häckelsmiller und Luisa Bottner mit 0:7 trotz eines torlosen ersten Abschnitts eine klare Sache.
Daniel Bartell resümierte nach dem Heim-Wochenende: “Erfahrung schlägt Jugendliche Unbekümmertheit. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, vor allem am Zweikampfverhalten und dem Torabschluss.”
Aber das junge Team machte trotzdem den Zuschauer*innen Spaß und auch dem Trainer*innen-Gespann, vor allem in Überzahl. Und so können sich alle Fans bereits auf die nächsten Liga-Heimspiele im Januar freuen. Zuvor aber darf die Berliner DFEL-Truppe noch vier Mal auswärts ran.
Und einmal auch im Pokal. Am kommenden Freitag (4. November 2022, 20 Uhr) gibt’s für Kapitänin Anna-Maria Nickisch im Crimmitschauer Sahnpark ein Wiedersehen mit der Wiege ihrer Eishockeykünste. Und obwohl der ETC Crimmitschau “nur” in der quasi drittklassigen 1. Frauenliga Nord/Ost spielt, weiß Coach Bartell: “Wir dürfen Crimmitschau nicht unterschätzen und müssen das abrufen, was wir in den letzten Wochen trainiert haben!”
Dann steht dem klaren Ziel Viertelfinale (Spiele am 11./12. Dezember) nichts im Wege und das, obwohl einige der jungen Stammspielerinnen der Eisbärinnen bei den Crimmitschauerinnen oder auch für FASS Berlin gegen das U20-Perspektivteam (06.11., 13 Uhr, Paul-Heise-Eisstadion) in einer anderen Achtelfinalpaarung auflaufen werden.