Wenn am Ende eines langen Turniertages Helme, Handschuhe und Schläger verstreut auf dem Eis liegen und unsere Jungs sich voller Freude um bzw. auf dem Goalie versammeln, muß man an diesem Tag Vieles richtig gemacht haben.
Aber von vorne…
Zum 18. Glasmacherpokal wurde am Samstag in den Fuchsbau in Weißwasser geladen.
In der Eisarena kämpften acht Teams um den begehrten Pokal. Mit dabei waren Dresdner Eislöwen, Crimmitschau, Chemnitz, Berlin Blues, Bayreuth Tigers sowie zwei Teams aus Weißwasser.
Es war Eigenanreise vorgegeben, sodass zahlreiche Jungs bereits am Freitag eintrafen
Start ins Turnier
07:00 Uhr Treff. Unsere Kabine mit Einzelplätzen, reichlich Stauraum und gepolsterte Rückenlehnen verlieh den Kids das Gefühl eines Jungprofis.
Unser Fitnesspapst holte die Jungs aber sehr schnell aus der Kuschelzone zurück und bat vor der Halle bei Dunkelheit, 5 Grad und Wind zum intensiven Erwärmungsprogramm.
Im Anschluß wurden die zur Verstärkung eingeladenen Sportler des 2010er Jahrgangs zur Seite genommen. Für diese Jungs ging es nicht nur darum ein erfolgreiches Turnier zu spielen, sondern sich durch eine gute Leistung für die anstehenden großen Turniere der 09er zu empfehlen.
In einer kurzen Ansprache wurde darauf eingegangen, nicht durch unnötige Einzelaktionen oder besonders viel erzielten Tore auf sich aufmerksam zu machen, sondern vielmehr durch Einsatz, mannschaftliche Geschlossenheit und das Befolgen der Vorgaben des Trainers eine gute Bewerbung abzugeben.
Genau auf diese Aspekte ging dann der Coach auch in seinem Briefing vor dem ersten Spiel ein und formulierte schon Mal das Ziel des heutigen Tages – Titelverteidigung.
Erster Gegner war das Team aus Crimmitschau. Die letzte Begegnung ist noch keinen Monat her, als uns beim Weihnachtsturnier in Chemnitz alles abverlangt wurde. Wir kamen nur schwer in Schwung. Der ETC war von Beginn an wach, präsenter und druckvoller, was folgerichtig zum Führungstreffer führte. Durch das ungewohnte vier Reihen System benötigten unsere Jungs einige Wechsel, um in Fahrt zukommen. Jetzt war man im Spiel und liess den Gegner nicht mehr aus der eigenen Zone kommen und drückte auf den Ausgleichstreffer. Kurz vor Ende wurden wir hierfür belohnt. Aufgrund einer weiteren Leistungssteigerung konnten wir die zweite Hälfte siegreich gestalten und die ersten Doppelpunkte unserem Konto gutschreiben.
Nach einer kurzen Eisbereitung ging es sofort weiter. Im Spiel gegen Weißwasser B knüpften wir nahtlos an die zweite Hälfte des ersten Spieles an. Mit schönem Zusammenspiel und einigen guten Passagen auf das gegnerische Tor, wurde ein ungefährdeter Sieg eingefahren.
Bevor es jetzt im letzten Vorrundenspiel gegen Bayreuth ging, hieß es Raubtierfütterung. Unsere Bären verschlungen die Nudeln und regten die Verdauung beim anschließenden Spaziergang an.
Gegen die Gäste aus Oberfranken wurde ein wahres Schussfeuerwerk entzündet, welches sich in der Schussstatistik von 32:2 in der zweiten Hälfte widerspiegelte. Mit hohem Druck auf das gegnerische Tor konnten wir zahlreiche gute Torchancen herausfahren und diese auch in Tore verwandeln. Gleichzeitig wurde vor dem eigenen Gehäuse nichts zugelassen. Unsere Goalies konnten einen Shutout feiern.
Halbfinale und Finale
Im Halbfinale kam es zum Derby gegen die Berlin Blues. Das Spiel startete und einige unserer Jungs dachten wohl es würde so einfach weitergehen. Unkonzentriert und mit einer falschen Einstellung ließ man zu Beginn die Blues agieren, welche sich mit dem ersten Treffer des Spiels belohnten. Und so öffnete sich die Jacke vom Coach, was ein sicheres Indiz für seine Unzufriedenheit ist. Im Gegensatz zur Vergangenheit wo auf einem Rückstand mit sinnlosen Zweikämpfen in der eigenen Zone und Alleingängen reagiert und die Vorgaben vom Trainer vernachlässigt wurden, konnte man hier die Weiterentwicklung der Jungs deutlich beobachten. Mit Ruhe besannen sie sich auf ihre spielerischen und läuferischen Qualitäten, nahmen Zweikämpfe an und zeigten echte Comeback-Qualitäten. Während man in der ersten Halbzeit neben den eigenen Treffern auch den Gastgebern einige Erfolge ermöglichte, konnten unsere Jungs vor allem zum Ende des Spiels mehrere Treffer hintereinander erzielen. Eine hart umkämpfte Partie auf Augenhöhe endete mit glänzenden Augen unserer Spieler, welche glücklich in die Kabine zurückkehrten. Dort wurde der Einzug ins Endspiel mit entsprechenden Gesängen gebührend gefeiert.
Es folgte eine Pause und anschließend die letzte Ansprache vom Coach, in der er beim Turniersieg selbstgemachten Schokopudding vom Co-Trainer, zu dessen Verwunderung, versprach.
Aberglaube ist bekanntlich auch beim Eishockey ein Thema und so hatten einige vom Staff vor dem Finale ein ungutes Gefühl, als zum ersten Mal an diesem Tag die Trikotfarbe und das Spielfeld gewechselt werden musste.
Im Finale ging es gegen die gewohnt starken Dresdener. Die Eislöwen dominierten Ihre Gruppe und setzten sich im Halbfinale gegen Crimmitschau durch.
Unser Team ließ von Anfang an keinen Zweifel zu, dieses Spiel nicht für sich entscheiden zu wollen. Alle vier Reihen waren voll konzentriert und fokussiert. Bereits nach wenigen Minuten führten wir mit 3:0. Durch tolle Passkombinationen in bester Tiki Taka Manier, wie man es nur von einem großen Verein einer Randsportart kennt, brachten Spieler, Trainer und mitgereisten Eltern oft zum Jubeln.
Am Ende hieß es: Acht Teams, 640 Minuten Sport, 189 Tore und zum dritten Mal hintereinander der Sieger Eisbären Juniors Berlin.
Und so geht die Reise weiter. Bereits am kommenden Wochenende steht der 4. Sparkassen Cup im Wellblechpalast an und wieder ist das Ziel, den Titel zu verteidigen.