4. Tag
Da die Jungs gestern erst gegen 24.00 Uhr zur Ruhe kamen, war heute um 8.30 Uhr Frühstück angesetzt. Alle wirkten sehr aufgeräumt und entspannt. Als erster Programmpunkt stand ein Besuch im Museum der Legenden an. Um 10.00 Uhr ging es los und wir stellten uns mit dem Bus wieder im Stau an. Nach gut 60 min landeten wir an einer 2016 zur Eishockey WM gebauten Eishalle. Gegenüber steht das Eishockey Museum der Legenden. Dieses wurde in eine ehemalige Fabrikhalle integriert und war schon von der Architektur her sehenswert. Wir wurden von einer netten Dame freundlich empfangen. Sie führte die Eisbären durch das Museum und konnte durch gutes Fach- und Detailwissen überzeugen. Die Ausstellung erstreckte sich von 1946 bis zum Olympiasieg 2018 in Pyeongchang. Es wurden alle Höhen und Tiefen des Sowjetischen und Russischen Eishockeys angesprochen. Mit meinem vorhandenen Wissen konnte ich vieles bestätigen und den Jungs etliche Fragen beantworten. Bei meinem Rundgang habe ich im Treppenhaus noch ein großes Bild entdeckt, das ich den Jungs unbedingt zeigen und erklären musste. Auf dem Bild war eine Sowjetische Sturmreihe Mitte der 60er Jahre zu sehen und dahinter liefen aus der DDR Philip Ziesches Opa, Achim Ziesche, mit der Nummer 3 Stani Plotka, der mit 78 Jahren immer noch bei den alten Herren spielt sowie mein prägender Trainer Bernd Hiller, der leider schon Ende der 90er Jahre verstorben ist. Da haben die Jungs nicht schlecht gestaunt. Nach dem Rundgang hatte jeder noch etwas Zeit, sich eigene Eindrücke zu verschaffen. Zum Mittag ging es wieder ins Hotel und anschließend zum 2. Spiel.
Da ich gerade etwas Zeit habe, möchte ich noch etwas Interessantes von der gestrigen Stadtrundfahrt erzählen. Igor unser Guide lebte eine Zeitlang in der DDR und erzählte das ihm Dialekte gut gefallen haben und er konnte sie auch gut nachsprechen und das es doch verwunderlich wäre, dass in einem so kleinen Land wie Deutschland so viele Dialekte gibt. Jetzt kommt es: in Russland, egal ob in Moskau, Sankt Petersburg, Nowosibirsk, Kamtschatka oder an der Chinesischen Grenze, wird überall die gleiche Mundart gesprochen. „Wer weis den so was“?
Um 16.30 Uhr war dann heute Spielbeginn. Die Eisbären fanden gut ins Spiel konnten mit 1-0 und 2-1 in Führung gehen. Moskau war in der Lage, die Intensität zu erhöhen. Am Ende gewann Moskau standesgemäß mit 6-4. Wir sind hergekommen um zu lernen. Wenn jeder einzelne für sich in die richtige Analyse kommt und seine Schlüsse daraus zieht ist viel gewonnen. Um 19.30 Uhr ging es mit Stau und Regen zurück ins Hotel.
Da der morgige 5. und letzte Tag ein sehr langer mit Programm ist, war nach dem Abendbrot gleich Nachtruhe angesagt. Darüber morgen mehr.
Ich verbleibe mit besten Grüßen.
Andreas Gensel