Auch in diesem Jahr fuhr unsere U13 (Jahrgang 2007 und 2008) Anfang Januar den weiten Weg nach Schweden, um an der “U12 Nordic Youth Trophy” teilzunehmen. Dieses Turnier wächst von Jahr zu Jahr und so ist es nicht verwunderlich, dass in diesem Jahr bereits 54 Mannschaften in 9 Gruppen gegeneinander antraten.
Am frühen Morgen des 3.1. traf sich die Mannschaft etwas verschlafen, aber aufgeregt am Sportforum, um sich auf den Weg zum ersten Spielort machen. Erster Zwischenstopp war der Fährhafen Rostock. Von dort ging es morgens um 9 Uhr mit der Fähre nach Gedser (Dänemark).
Von Gedser ging es dann weiter durch Dänemark über die Öresundbrücke nach Schweden. Die Brücke ist schon ein beeindruckendes Bauwerk. In Schweden angekommen, ging es 450 km nach Åmål in Dalsland (unserem Spielort) zur Eishalle. Abends gegen 19:00 wurde dann die Kabine schnell bezogen und danach ging es ins Vereinsheim des IFK Åmål, welches direkt am Wald lag. Dort angekommen wurden die Matratzen aufgebaut, Essen gekocht und es gab mit dem Trainer eine kurze Besprechung wie die kommenden Tage verlaufen sollten. Unser erstes Vorrundenspiel fand am kommenden Tag erst um 15:05 Uhr statt.
Am Freitag, 4.1. standen wir alle munter und ausgeschlafen auf und waren voller Vorfreude auf die kommenden Spiele. Aber bevor es Frühstück gab, machten die Spieler etwas Frühsport.
Nach dem Frühstück stellte sich gar nicht erst die Frage wie wir die Zeit verbringen sollten. Immerhin waren wir zu Gast bei einem Fußballverein und das Gelände war mehr als weitläufig. Der Fußballplatz lud erstmal alle zu einer ordentlichen Partie Fußball ein. Und die Zeit verging bis zum Mittag wie im Fluge. Psst es gab übrigens Pizza ;-). Nach dem Mittag ging es fröhlich auf dem Bolzplatz weiter. Ein anderer Teil der Mannschaft entschied sich den naheliegenden See Vänern zu erkunden. Vänern ist übrigens der größte See Schwedens und der EU.
Dann war es auch irgendwann soweit und wir machten uns auf den Weg zur Eishalle des IK Åmål. Die bereits am Vortag bezogene Kabine wurde nun eingerichtet und mit Musik beschallt. Nach einer kurzen Besprechung folgte auch schon das Warm up zum Spiel gegen SK Iron. Jedes Spiel wurde mit 2 * 15 Minuten gestoppter Zeit gespielt.
Der Beginn des Spiels war für alle ziemlich zerfahren, aber man war trotzdem drückend überlegen. Trotzdem musste man sich an das körperbetonte Spiel erst gewöhnen. Viele der Checks gerade an der Bande wurden zu Ende gefahren. Aber, die in Schweden Standard, nachgebenden Banden federten viel ab und es gab erstaunlicherweise keine einzige Verletzung.
Der Trainer von Iron nahm früh im Spiel eine Auszeit, um seine Jungs zu ordnen. Gebracht hatte es aber nicht viel. Die Juniors gingen kurze Zeit später mit 1:0 in Führung und kamen mit der Spielweise immer besser klar und konnten am Ende 4:1 gewinnen.
Nach dem Spiel gab es bis 20:00 eine Pause und so schauten sich die Trainer in der Zwischenzeit das Spiel von Tyringe, unserem nächsten Gegner, an. Tyringe spielte in dem Spiel sehr stark und sollte daher am letzten Spiel des Abends eine echte Bewährungsprobe darstellen. Und so kam es dann auch, dass Tyringe in den ersten 4 Minuten bereits 2:0 in Führung ging. Das wirkte für alle allerdings wie ein Weckruf und von diesem Moment entwickelte sich ein schnelles und auf beiden Seiten körperbetontes, aber dennoch äußerst faires Spiel. Hochklassige Chancen auf beiden Seiten wurden von den Torhütern reihenweise entschärft. Die Juniors drückend mit den besseren Chancen auf den Anschlusstreffer aber es dauerte bis zur 14 Minute bis man den 1:2 Anschlusstreffer in Überzahl in sehenswerter Weise erzielte. Allerdings blieb die Aufholjagd und der Einsatz ohne Belohnung und so musste man sich am Ende 1:2 geschlagen geben.
Nach dem Spiel hieß es schnell ins Bett, da am Samstag, 5.01. bereits um 11:10 das nächste Spiel gegen Täby anstand, die bis zu diesem Zeitpunkt neben Tyringe das stärkste Team der Gruppe waren.
Wie am Vortag begann der Morgen für alle Spieler mit einer Athletikeinheit. Gut gelaunt wurde diesmal an der Eishalle gefrühstückt und das Team bereitete sich aufs Spiel vor. War es die Euphorie des Vortages oder etwas anderes, aber gegen Täby ging das Spiel mit 5:2 verloren. Man konnte das 0:2 noch ausgleichen, aber die wenigen gemachten Fehler wurden eiskalt vom Gegner ausgenutzt.
Gegen Storhamar und den Gastgeber der Gruppe Åmål wollten alle Spieler dann wieder alles geben und zeigen, dass die Niederlage gegen Täby durchaus ein Ausrutscher war. Gegen Storhamar konnte das Spiel eindeutig mit 10:1 gewonnen werden, wobei alle Reihen und Spieler eine tadellose Leistung ablieferten und geschlossen als Team gewannen.
In den 2 Stunden Pause zwischen den Spielen schaute ein Teil der Mannschaft die Highlights aus der vergangenen Nacht der NHL. Sie fanden dabei auch eine witzige Sache, welche auch so direkt nach dem letzten Spiel der Vorrunde und dem Sieg gegen Åmål umgesetzt wurde. Thors Hammer war ein Hingucker. Wer es nicht gesehen haben sollte: hier noch einmal das Video zum anklicken.
Nach diesem Spiel hieß es Abendbrot, ab ins Bett, aber nicht ohne noch den Tag Revue passieren zu lassen und warten darauf wie die restlichen Partien ausgehen sollten. Erst danach war klar, wo man die Finalspiele am kommenden Tag spielen würde. Der Modus des Turniers ist nämlich wie ein Überraschungsei. Gegen 21:15 war dann klar: wir waren in Finalgruppe D und direkt für das Halbfinale qualifiziert, welches um 14:45 ausgetragen werden sollte. Der Austragungsort Grums war nur rund 50km entfernt.
Am nächsten Morgen wurden nach dem Frühstück die Taschen gepackt, die Transporter beladen und es ging nördlich Richtung Grums. Hier angekommen, konnten wir auch schon den ersten Gegner für das Halbfinale beobachten. Hisingens war der Gegner im Halbfinale.
Und so ging es um 14:45 gegen Hisingens ins Halbfinale. Eine konsequente und konzentrierte Spielweise verhalf den Jungs zum 3:0 Sieg, welcher auf dem Eis auch wieder gefeiert wurde.
Das Finale der Gruppe D wurde dann gegen Strömsbro gespielt. Die Partie war von Beginn an sehr schnell und technisch auf einem hohen Niveau. Allerdings konnte Strömsbro in der 2. Minute bereits das 1:0 erzielen. Davon ließ man sich aber nicht aus der Ruhe bringen und erarbeitete sich selbst einige gute Chancen, die aber nicht zwingend genug Richtung Tor gebracht wurden. Am Ende der ersten Halbzeit stand es immer noch nur 1:0. Strömsbro erhöhte nun den Druck und kam in den ersten 2. Minuten der zweiten Halbzeit mit einem Doppelschlag zum 3:0.
Die Trainer reagierten und nahmen eine Auszeit. Danach wurden die Reihen leicht umgestellt. Man merkte, dass die Jungs noch einmal alles versuchten und durch gute Spielzüge wurden Chancen erarbeitet, die allerdings oft in der Verteidigung hingen blieben oder vom Torhüter entschärft wurden.
Am Ende gab es einen 4:0 Sieg für Strömsbro und der Sieg in der Gruppe D. Aber die Trauer über die Niederlage war schnell vergessen. Immerhin sind wir bis in das Finale der Gruppe D gekommen und so steht am Ende ein 22ter Platz von 54 Teams. Auf dem Rückweg wurde noch ein Zwischenstopp mit Übernachtung in Göteborg einlegt.
Ein großer Dank gilt natürlich auch allen Eltern die die Jungs begleitet haben, die Autos gefahren haben und sie über das gesamte Turnier betreut und umsorgt haben.
Trainer Rumid Masche über das Turnier: “Die Jungs haben ein tolles Turnier gespielt und sich schnell auf die neuen Gegebenheiten, nämlich das Körperspiel, eingestellt. Jeder einzelne hat sich von Spiel zu Spiel gesteigert und somit einen weiteren Schritt, in seiner Entwicklung nach vorn machen können. Besonders gut war der Mannschaftszusammenhalt. Alle waren für einander da, ob auf oder neben dem Eis und können so tolle Erinnerungen aus Schweden mit nach Hause nehmen.”