Die Gegner für die letzten 4 Punktspiele vor dem Endturnier sind Mannheim und Köln. Es sind also die Gegner, über die am Ende die Meisterschaft entschieden wird. Somit konnten sich die Eisbären das nötige Selbstvertrauen und Motivation holen.
Ich muss meiner Mannschaft bestätigen, daß das Ergebnis am Sonnabend in keiner Weise dem Spielverlauf entsprach. Die Eisbären waren trotz der langen Busfahrt vom ersten Bully an bereit und in der Lage, intensiv Druck auf Mannheim zu machen. So gelang bis zur 5. Minute durch zwei Tore von Daniel Visner nach schönem Zusammenspiel mit Danjo Leonhardt und Ilja Fleischmann die schnelle 2:0-Führung. Ein Auftakt nach Maß. Wichtig für die Mannschaft der Eisbären ist immer, daß sie schnell ihren Rhythmus findet und dies gelang diesmal sehr gut. Beide Teams agierten auf Augenhöhe und erst bei einer Überzahl für Mannheim fiel der 1:2-Anschlusstreffer für die Gastgeber. So ging es in die erste Pause.
Jetzt hieß es, im zweiten Drittel im Spiel zu bleiben, weiterhin hohe Laufbereitschaft zu zeigen und gute Passqualität beizubehalten. Die Eisbären waren sehr bemüht, dies umzusetzen, aber die spielerische Linie ging durch individuelle Fehler etwas verloren und der Gegner konnte früh im Mitteldrittel ausgleichen. Bei Überzahl für die Eisbären spielte Pascal Dopatka parallel zur Grundlinie hart auf den Schläger von Kevin Handschuh und der fälschte zur erneuten Führung zum 3:3 ab. Ein sehr schön herausgespieltes Tor. Mannheim konnte jedoch kurz danach erneut ausgleichen und das Spiel wogte hin und her. Bei doppelter Überzahl für die Eisbären wurde der Torwart gezogen, um auch mal gegen einen starken Gegner eine 6-gegen-3-Situation üben zu können. Ein leichter Puckverlust brachte dabei jedoch die 4:3-Führung für Mannheim. Mit diesem Zwischenstand ging es in die zweite Pause.
Die Eisbären waren aber weiter gut drauf. Es herrschte positive Stimmung und die Jungs waren bereit fürs letzte Drittel. Beide Teams wollten den Sieg, erarbeiteten sich auf beiden Seiten viele Chancen und das Spiel war lange offen. Die Schlüsselszene folgte in der 55. Spielminute, als die Eisbären stark unter Druck waren und kaum eine Befreiung aus dem eigenen Drittel gelang. Hier fielen das 5:3 und 6:3 innerhalb weniger Sekunden und das Spiel war quasi entschieden. Die Eisbären hatten zwar in den letzten Minuten noch mal ins Spiel zurückgefunden und ordentlich zu Ende gespielt. Ein weiterer Treffer gelang jedoch nicht mehr.
Ich bin kein Trainer der gerne nach Ausreden sucht. Aber der Ausfall von vier Leistungsträgern (Leon Steinberger mit Handbruch, Georg Ginsburg mit Schlüsselbeinbruch, David Amort und Jeroen Plauschin mit Grippe) sind auch für die Eisbären nicht zu ersetzen. Die eigentliche Frage war aber, ob die Eisbären bereit waren am Sonntag nochmals die sonnabends gezeigte Leistung abzurufen. Torwart Gion hatte am Sonntag Geburtstag und ein Sieg wäre das schönste Geschenk.
Die Eröffnung des Spiels war wie am Sonnabend: Gerade einmal 5 Minuten waren gespielt, als die Eisbären nach Toren von Daniel Visner und Kevin Handschuh mit 2:0 führten. Wieder konnte Mannheim bis zur ersten Pause auf 1:2 verkürzen. Aber das zweite Drittel machte diesmal den Unterschied. Die Eisbären blieben im Gegensatz zum Vortag weiter spielbestimmend und in der 30. Minute gelang Atli Sveinsson mit einem Schuss von der blauen Linie die 3:1-Führung. Damit bestätigte Atli seine gute Leistung in beiden Spielen.
Die Stimmung in der Kabine während der 2. Drittelpause war sehr positiv. Aber leider machten die Eisbären den ersten Fehler noch vor dem Beginn des Schlußabschnitts, als es wieder auf das Eis ging. Anstatt auf die Bank zu gehen betraten verbotener Weise zu viele Spieler das Eis, worauf der Schiedsrichter den Eisbären eine Bankstrafe gab. Nach dem ich ihm zu seiner Entscheidung beglückwünschte, gab er meiner Mannschaft noch eine weitere kleine Strafe. Das hatte zur Folge, daß die Eisbären die letzten 20 Minuten mit 2 Spielern weniger begannen. Die Eisbären agierten sehr konzentriert im Penaltykilling, ein abgerutschter Pass führte jedoch zum 2:3. Aber die Eisbären waren weiterhin sehr konzentriert. Ein sehr anspruchsvolles letztes Drittel mit Vorteilen für die Eisbären sorgte am Ende für den verdienten Sieg der Eisbären. Die Mannschaft hatte die beiden Spiele mit Blick auf das Endturnier sehr beeindruckend genutzt und mich positiv gestimmt.
Bei +10° Celsius und Sonnenschein geht es mit einer glücklichen Mannschaft zurück in die Hauptstadt. Wer sich von der Qualität der Eisbären-Schüler überzeugen möchte, ist nächstes Wochenende zu den beiden letzten Heimspielen in dieser Saison im Wellis gegen Köln (Sonnabend 16.00 Uhr und Sonntag 10.00 Uhr) herzlich eingeladen. Ich wünsche allen Lesern noch einen schönen Sonntag, eine frostfreie Woche und verbleibe mit besten Grüßen, Euer
Andreas Gensel