Kanada 2018 – Der 6. Tag

Nach dem Frühstück am Montag wurde die Zeit bis zur Weiterreise mit der Besteigung des Calgary-Towers  genutzt. Bei herrlichem Sonnenschein war eine überragende Sicht über Calgary bis hin zu den Rocky Mountains möglich. Anschließend ging es noch zu einer Visite zum Olympic Plaza, auf dem 1988 alle Medaillengewinner der Olympischen Winterspiele geehrt wurden und auf Bronzetafeln verewigt sind. Schnell noch ein paar Fotos geschossen und ab ging es zurück zum Hotel, denn nun war auschecken angesagt und die Busfahrt Richtung Edmonton wurde angetreten. Bei schönstem Winterwetter ging es den High Way schnurgerade Richtung Edmonton. Ein freier Blick nach allen Seiten und etwas Fantasie, ließ ein etwas über die Größe des Landes erahnen.

  

Nach einer Mittagspause in Red Deer landeten wir gegen 16.00 Uhr in Edmonton. Ist Calgary mehr in der Fläche gebaut wirkt Edmonton ehr Hoch und Kompakt. Unser Hotel ist in eine Einkaufs Mol   Intrigiert, so das man vom Zimmerfenster in die Ladenstraße schauen kann. Wir hatten etwas Zeit die Zimmer zu beziehen, um 17.30 Uhr ging es zum NHL Spiel. Die nagelneue Rogers-Arena, eigentlich Rogers-Place, liegt vom Hotel maximal 5 Minuten Fußweg entfernt. Auf Grund der vorhandenen Temperaturen und des Windes hat dies jedoch schon für eine gefühlte Erfrierung gereicht.

Die Arena wurde vor zwei Jahren mitten ins Zentrum der Stadt gebaut. Beim Betreten bekommt man schon eine Vorstellung von der Größe des Gesamtkomplexes. Ich denke, wir als Berliner sind mit unserer MB-Arena ja schon verwöhnt, aber dies hier ist noch mal eine ganz andere Dimension. Aber kommen wir zum eigentlichen Spiel. Wir hatten ja Tampa schon in Calgary gesehen, wo sie nach 2:4-Rückstand noch 7:4 gewinnen konnten. Insofern war es interessant zu beobachten, wie sich die Mannschaft um Steven Stamkos heute schlagen würde.

  

Die Oilers waren hingegen dahingehend für uns interessant, da dort mit Leon Draisaitl und mit Connor McDavid zwei sehr junge Superstars dieser Liga spielen. Es war ja nicht das erste NHL-Spiel welches ich gesehen habe. Aber was die beiden aufs Eis gezaubert haben erinnerte mich an beste Zeiten der Spornaja. Draisaitl und McDavid machen den Unterschied. Ich habe mich auf jeden Wechsel der Reihe gefreut und in jedem Wechsel ging sprichwörtlich die Post ab. Wie heißt es im Eishockey? ‚Nicht die Geschwindigkeit ist entscheidend, sondern die Beschleunigung’.  McDavid muss man sich als Eishockeykombination von Usain Bolt und Cristiano Ronaldo vorstellen dann kommt ein McDavid heraus. Wenn er beschleunigt hat, gab es keinen auf dem Eis, der ihn halten konnte. In der Regel ist er hinter dem Gegner gestartet und kam zumeist vor ihm am Tor an und brachte den Puck zum Tor. In diesem Spiel traf er übrigens 4x! Jedes Tor war anders herausgespielt und sorgte für Begeisterung in der Halle. Nach dem 3. Tor flogen zur Anerkennung gefühlte 1.000 Basecaps und Pudelmützen aufs Eis. Die Mädels, die sonst immer während der Commercial-Breaks das Eis vom Schnee befreien, hatten sehr viel zu tun, um alle Mützen vom Eis einzusammeln. Leon Draisaitl hingegen war derjenige, der immer mit genauen Pässen McDavid bedient und den Jungen so schnell macht. Ich würde von einer genialen Kombination sprechen. Am Ende gewann Edmonton 6:2, McDavid mit 4 Toren, Draisaitl mit einem Tor und mehrere Vorlagen hatten die Jungs auch gegeben. Die beiden waren nicht nur den Eintritt wert, sondern quasi die ganze Reise.

  

Aber es ging an diesem Abend noch weiter, denn Sven Felski hatte seine guten Kontakte spielen lassen und der Mannschaft ein Treffen mit Leon Draisaitl inklusive Kabinenbesichtigung organisiert. Die Jungs waren richtig aufgeregt. Auch hier gingen die Superlative weiter. Wir hatten ja auch schon in Buffalo und Montreal die Möglichkeit einer Kabinenbesichtigung. Aber wie gesagt, das war noch mal einer oben drauf. Auf geschätzten 2.000 qm war alles und noch ein wenig mehr vorhanden, was man als Hockeyspieler benötigt. Da Edmonton gleich neben der Arena eine Trainingshalle besitzt, ist das natürlich ihr ständiges Zuhause. Ich denke, so sollen die Spieler sich auch fühlen. Bezeichnend war, dass im eigentlichen Kabinenbereich Leon Draisaitl seinen Platz direkt neben Conner McDavid hat. Ich versuche mal etwas auf zu zählen, was in dem Kabinentrakt vorhanden ist und ihr müsst Euch alles ganz groß vorstellen. Neben der Kabine gab es noch eine Werkstatt, Waschmaschinenbereich, Schlägerbereiche, Fitnessarea, Speisebereich, Wohnstube mit Kamin, Physiobereich, Waschbereich mit vielen Duschen und 10 Waschplätzen, 2 Trainerbereiche, einen Videobereich, einen Trophäenbereich usw. ich habe bewusst nicht von Räumen geredet, denn vieles ist offen oder zumindest gut einsehbar.

Mit diesen Eidrücken ging es für die Jungs durch die Kalte Luft Edmontons zurück ins Hotel und die Erwachsenen mussten alles bei einem kleinen Bier erst mal  sacken lassen und bereden. Es hatte bei allen sehr viel Eindruck hinterlassen.

Andreas Gensel

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