Im letzten Spiel der Vorrunde ist es in doch passiert! Das Knabenteam der Eisbären Juniors musste das erste mal in dieser Saison ohne Punktgewinn das Eis verlassen – und das ausgerechnet im heimischen Wellblechpalast und ausgerechnet gegen den Erzrivalen aus Charlottenburg! Musste das sein? Anscheinend JA!
Aber der Reihe nach! Das Spiel gegen die Preussen begann, wie ein Spiel gegen die Preussen gefühlt immer beginnt, mit dem Führungstreffer der Charlottenburger. Trotz spielerischer Überlegenheit der Eisbären ging es auch mit diesem Ergebnis zum ersten Pausentee in die Kabine.
Dann wurde alles besser- zunächst jedenfalls. Die spielerische Überlegenheit konnte unser Team dann auch Form von Toren auf der Anzeigetafel verewigen. Allerdings gelangen auch den Preussen wieder(!) einfache Treffer. Folglich stand es nach dem zweiten Drittel vier zu drei für die Heimmannschaft. Doch wer dachte, das Team von Trainer Hardy Gensel ist auf dem richtigen Weg hatte sich mächtig getäuscht!
Wieder einmal musste sich der geneigte Betrachter gewaltig die Augen reiben, ob dem was er im Schlussdrittel von den Eisbären sah. Hier ein Kringel, da noch einer, abspielen Fehlanzeige- jeder dachte an seinen persönlichen Erfolg, niemand an die Mannschaft! Geprägt vom Egoismus unserer zahlreichen Individualisten, wurde nichts, aber auch garnichts von den Vorgaben des Trainers umgesetzt! Man konnte den Eindruck gewinnen, einige Spieler waren nur darauf bedacht, ihr eigenes Scorerkonto zu verbessern, dies jedoch auf Kosten der Mannschaft! Ein Zusammenspiel, wie es unserem Team möglich ist und erfolgreich macht, fand in den letzten 20 Minuten nicht mehr statt! Und wenn man dann auch noch gegen konterstarke Preussen lustlos in der Rückwärtsbewegung “arbeitet”(hüstel!), kommt es dann zu einem Ergebnis von 0:6(!) im letzten Drittel. Somit wurde es nichts mit der optimalen Punktausbeute in der Vorrunde.
Wenn man diesem Debakel etwas positives abgewinnen will, dann vielleicht folgendes:
Der Trainer weiß, wo er ansetzen muss und die Mannschaft hat einen Dämpfer zur rechten Zeit bekommen! Es sollte nun auch der letzte Individualist im Team begriffen haben, das es so nicht funktioniert! Jedem Spieler sollte endlich bewusst geworden sein, dass er ein Teil der Mannschaft ist und diese nur Erfolg haben kann, wenn persönlich Egoismen in den Hintergrund gestellt werden. Eishockey ist nun mal ein Mannschaftssport – persönliche Erfolge in der Scorerwertung hin oder her…