Dem geneigten Betrachter fällt es sehr schwer, das Spiel des Knabenteams der Eisbären Juniors bei dem Ortsrivalen aus Charlottenburg zu charakterisieren. Oleg gegen den Rest der Welt? 10 Minuten Power-Eishockey reichen gegen die Preussen? Ein Sieg der Kämpferischen Moral? Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte!
Von Beginn an gelang es dem Team von Trainer Hardy Gensel nicht dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Positiv war jedoch, dass die 1:0 und 2:1 Führung der Gastgeber prompt mit dem Ausgleich beantwortet wurde. Das sprach für die Moral der Truppe! Um so verwunderlicher war es jedoch, dass das Eishockey spielen nach den Ausgleichstreffern wieder eingestellt wurde. Ein ums andere mal wurde unser Team mit einfachen taktischen Mitteln überrumpelt. So war es nicht verwunderlich, dass man nach 40 Minuten mit einem 2:4 Rückstand in die Kabine ging und eine Mischung zwischen Verwunderung und Ratlosigkeit herrschte. Als dann Ex-Eisbär Georg Ginzburg auf 5:2 für die Hausherren erhöhte konnte man dieses Spiel eigentlich als schon verloren betrachten.
Was dann geschah nennt der eine “auferstanden wie Phönix aus der Asche”, “Sieg der größeren Moral und Willensstärke” oder aber letztendlich stärkere Physis und Sieg der qualitativ besseren Mannschaft. Auch hier liegt die Wahrheit wahrscheinlich irgendwo in der Mitte.
Nachdem das Team mit zwei zu fünf in Rückstand lag, schien es als ob den Jungs der Ernst der Lage bewusst wurde. Plötzlich dominierte nur noch ein Team das Spiel – die Eisbären Juniors! Urplötzlich wandelte sich ein bis zu diesem Zeitpunkt blutleerer Auftritt in 10-Minuten-Power-Eishockey! Der Gastgeber wurde in seinem Drittel permanent unter Druck gesetzt und konnte sich nun nur noch sehr selten aus der Umklammerung der Eisbären befreien. Plötzlich wurden die Vorgaben von Coach Gensel umgesetzt. Tempospiel, schnelle Wechsel, Torschüsse! Auch die Pässe kamen punktgenau. Was dann folgte war der große Auftritt von Oleg Porunow, welcher binnen 4 Minuten dreimal ins Preussengehäuse einsetzte. Die Eisbären waren wieder im Spiel! Da nützte dem Team um Aigars Mitczenkovs auch die genommene Auszeit nichts mehr. Die Eisbären hatten Blut geleckt und legten in Person von Sten Fischer und Oleg Porunow gegen sichtlich ermattete Preussen noch zwei Treffer nach. Damit war die Gegenwehr der Gastgeber endgültig erloschen. Die letzten drei Minuten wurde das Ergebnis verwaltet und der Jubel unserer Jungs nach der Schlusssirene war entsprechend groß. Auch auf der Bank war die Erleichterung den Trainern und Betreuern anzusehen.
Wie dieses Spiel bewertet wird? Nun, da muss sich wohl jeder der Anwesenden seinen eigenen Reim drauf machen! Wichtig war, dass die 3 Punkte aus der “Glocke” entführt wurden und unser Team weiterhin Verlustpunktfrei dem Ende der Vorrunde entgegensteuert…