Hallo alle zusammen, ich melde mich wieder ein paar Tage später als ihr vllt gehofft hattet, aber die letzten Wochen waren stressig und auch nach Olympia musste ich erstmal etwas runterkommen, die letzten 2 Weltcups absolvieren, um jetzt endlich mal eine ruhige Minute zu finden, um zu resümieren. Ich befinde mich jetzt gerade im Urlaub in Thailand. 14 Tage einmal nichts machen und die Seele baumeln lassen, nach diesem persönlich schmerzlichen und sportlich tollstem Jahr meines Lebens.
Ende Januar hatte ich euch mitgeteilt, dass ich meine Seite während der olympischen Spiele ruhig stelle, weil ich keine Fehler machen wollte, in medialer Richtung. Deshalb versuche ich euch aber jetzt nochmal ein paar Erlebnisse, Erfahrungen und Bilder zu übermitteln.
Ich kann mit ein paar Wochen Abstand sagen, dass es die schönste Zeit meines sportlichen Lebens in Sotschi war. Teilnehmer der deutschen Olympiamannschaft zu sein, ist das schönste Gefühl was es gibt als Sportler. Das olympische Dorf war für uns Sportler super hergerichtet und das es gab soviel zu entdecken in den ersten Tagen. Vieles hatte sich superschnell eingespielt und man fühlte sich wie zu Hause. Auf der einen Seite glitzerte das Meer und auf der anderen Seite konnte ich jeden Tag das olympische Feuer im Park brennen sehen. Das olympische Flair so hautnah über 3 Wochen zu erleben, ist fast nicht in Worten zu beschreiben. Ich habe so viele tolle Sportler getroffen, mit denen man teilweise stundenlang in der Mensa gesessen hat und die Zeit vergessen hat, weil es so abwechslungsreich war. Die eigenen Wettkämpfe sind dann natürlich das sportliche Highlight und ich bin mit 2x Platz 11 schlussendlich doch sehr glücklich. Natürlich liebäugelt man immer mit einer Top 10 Platzierung, aber ich habe alles gegeben und kann bei der ersten Olympiateilnahme denke ich sehr zufrieden sein. Ich habe viele Erfahrungen gesammelt, gerade wenn es darum geht, wie viel Medienrummel in dieser Zeit auf einen einprasselt, wie viele Eindrücke man wahrnimmt, die man erstmal verdauen muss ect.
Eins kann ich in jedem Falle sagen, Russland hat großartige Spiele organisiert und es hat Spass gemacht, Teil dieses ganzen Geschehens gewesen zu sein. Bei den abschließenden beiden Weltcuprennen in Inzell und Heerenveen konnte ich in Inzell mit Platz 10 in der A-Gruppe nochmal meinen ersten Top 10 Platz im Weltcup erreichen und in Heerenveen beim Finale der besten 16 Weltcupstarter, konnte ich mich dann leider recht schwer gegen meinen müden Körper wehren und erreichte Platz 14. Ich habe sehr viel Motivation gesammelt, um nach einer schönen Urlaubsphase, die nächsten 4 Jahre anzugreifen. Im April muss ich mich jedoch erstmal einer Rehaphase unterziehen, da mein Knie doch mehr Behandlung benötigt. Ich habe mich den ganzen Winter durchgebissen, weil ich ein Ziel vor Augen hatte, aber jetzt muss ich die Weichen stellen, damit ich wieder schmerzfrei leistungsfähig bin.
Ich möchte euch danke sagen, dass ihr mir immer eure Unterstützung habt zu kommen lassen, vor allem in dem so schweren letzten Jahr, wo ich wirklich all meine Kraft gebraucht habe. Ich freue mich auf viele weitere schöne Momente mit euch zusammen.
Eure Bente